Optionstarife: Die intelligente Möglichkeit ohne Gesundheitsprüfung in die private Krankenversicherung zu wechseln
Zusammenfassung
Sie haben bereits heute die Möglichkeit sich auf einen Wechsel in die private Krankenversicherung (PKV) vorzubereiten. Viele Versicherer bieten private Zusatzversicherungen wie den sogenannten Optionstarif an. Mit einem Optionstarif können Sie zu einem späteren Zeitpunkt ohne Schwierigkeiten in die PKV wechseln. Allerdings unterscheiden sich die einzelnen Tarife sehr stark in den Zugangsvoraussetzungen, also wer den Tarif abschließen kann, den Tarifbedingungen und den Fristen und Zeiträume, wie lange Sie Ihr Optionsrecht zum Wechsel ausüben können.
- Sofern Sie im Moment noch nicht in die private Krankenversicherung wechseln können, bietet Ihnen ein Optionstarif die Chance, sich bereits jetzt für einen geringen Preis die zukünftig höhere medizinische Versorgung der PKV zu sichern.
- Ein Vorteil des Optionstarifs ist, dass Ihr aktueller Gesundheitszustand beim Abschluss des Vertrags wichtig ist, nicht der, den Sie beim Antrag auf Wechsel in die PKV haben werden. Je gesünder Sie sind, umso günstiger können Sie sich versichern!
- Wir prüfen für Sie, ob es sinnvoll ist, Ihnen einen Optionstarif mit einer Krankenzusatzversicherung anzubieten. Sobald Sie sich später für eine PKV entscheiden, werden die Zusatztarife beendet und gegebenenfalls auch ihre Alterungsrückstellungen übernommen.
- Gute Optionstarife gibt es bereits ab 9 Euro pro Monat
Welche Hürden bestehen beim Wechsel in die private Krankenversicherung?
Der Wechsel von der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) in die private Krankenversicherung sollte gut vorbereitet werden. Bevor ein privater Krankenversicherer Sie in die PKV aufnimmt, müssen Sie einige Fragen zu Ihrem aktuellen Gesundheitszustand bei Antragsstellung machen. Der Versicherer fragt Sie nach Behandlungen und Krankheiten der vergangenen drei bis fünf Jahre und möchte dazu detailliert informiert werden. Vergessen Sie wichtige Details, oder machen bewusst Falschangaben, kann der Versicherer Sie im schlimmsten Fall aus der privaten Krankenversicherung rauswerfen. Wenn das passiert, können Sie nicht wieder in die GKV zurück wechseln, sondern bleiben im sogenannten Basistarif versichert. Der Basistarif ist teurer als Ihre dann ehemalige PKV und bietet weniger Leistungen. Das sollten Sie definitiv vermeiden! Idealerweise haben Sie daher Ihre Krankheitshistorie mit einem spezialisierten Anbieter wie infinno aufbereitet.
Vorteile bei Abschluss über infinno: Ihr größter Vorteil bei infinno ist die unabhängige und objektive Beratung zur privaten Krankenversicherung. Sie erhalten vor Abschluss einer Krankenversicherung immer eine umfassende und persönliche Beratung sowie eine laufende Betreuung nach Vertragsabschluss. Außerdem profitieren Sie von folgenden Vorteilen:
- Kulanzlösungen mit Versicherern im Schadenfall
- Sonderlösungen über die Versicherungsbedingungen hinaus
- Dauerhafte und persönliche Ansprechpartner
Sie müssen die Gesundheitsfragen richtig beantworten
Die meisten Menschen wechseln zwischen dem 26. und 35. Lebensjahr in die private Krankenversicherung. Viele gesetzlich Versicherte waren häufig auch beim Arzt wegen Beschwerden zum Rücken, Bänder, Sehnen, etc. oder auch wegen Gefälligkeitsattesten um nicht zur Arbeit gehen zu müssen. Das kann Sie aber unter Umständen sehr teuer zu stehen kommen, denn private Krankenversicherer bewerten mit der Gesundheitsprüfung das Risiko das sie versichern sollen. Wenn Sie also viele Diagnosen in Ihrer Patientenakte stehen haben, auch wenn diese Diagnosen vielleicht gar nicht zutreffen, wird der Versicherer all diese Punkte in seine Bewertung mit einbeziehen. Das Ergebnis kann sein, dass gewisse Krankheitsbilder nicht mehr mitversichert werden, oder Sie einen Beitragszuschlag zahlen müssen. Unter Umständen lehnt der Versicherer Ihren Antrag auch ab.
Welchen Vorteil bietet ein Optionstarif?
Ein Wechsel in die private Krankenversicherung kann nur dann stattfinden, wenn Sie gesund sind und alle Gesundheitsfragen wahrheitsgemäß und vollständig beantwortet haben. Waren Sie bereits häufiger beim Arzt, müssen Sie möglicherweise mit einem Risikozuschlag rechnen, der Ihren monatlichen Beitrag erhöht.
Beim Optionstarif wird der Gesundheitszustand des Versicherungsnehmers bei Vertragsabschluss nicht nochmal überprüft, weil dies bereits bei Abschluss des Optionstarifs erfolgt ist. Sollten Sie nach dem Abschluss der Police erkranken, ändert das nichts an Ihrer Möglichkeit später in eine private Krankenversicherung zu wechseln. Der aktuelle Gesundheitszustand wird quasi "eingefroren". Aus diesem Grund ist es ratsam schon jetzt einen Optionstarif abzuschließen, wenn es sehr wahrscheinlich ist, dass man in Zukunft selbständig ist oder ein hohes Einkommen erreicht.
Auch wenn Sie nicht in die private Krankenversicherung wechseln können, haben Sie bei den meisten Versicherungsgesellschaften das Recht statt einer privaten Krankenvollversicherung (PKV) auch eine private Zusatzversicherung abzuschließen.
Folgende Krankenzusatzversicherungen kommen in Frage:
- Stationäre Krankenzusatzversicherung für den Privatpatientenstatus um Krankenhaus
- Ambulante Krankenzusatzversicherung für Heilpraktiker Behandlungen (und vieles mehr)
- Private Zahnzusatzversicherung
Optionstarif - Beispiel aus der Praxis
Unser Kunde (ein angestellter Produktmanager) entschied sich auf unseren Rat hin, den Optionstarif der Halleschen mit einem Monatsbeitrag von 7 Euro monatlich abzuschließen. Nach drei Jahren wurde eine chronische Darmentzündung diagnostiziert, normalerweise ist ein Wechsel in die PKV dadurch nicht mehr möglich.
Zum nächsten 1. Januar verdiente er genug, um ohne Gesundheitsfragen in die private Krankenversicherung wechseln zu können. Im Tarif der Halleschen zahlte er inklusive 100 EUR Krankentagegeld nur 262,09 EUR als Arbeitnehmeranteil im Vergleich zu 459,50 EUR in der gesetzlichen Krankenversicherung, was einer Ersparnis von 141 EUR pro Monat und eine deutlich bessere Leistung bedeutete (Zahlen aus 2021).
Es ist wichtig zu wissen, dass die Laufzeiten der Optionstarife in der Regel begrenzt sind, was bedeutet, dass sie nur die Möglichkeit haben, sich innerhalb eines bestimmten Zeitraums für eine private Krankenversicherung zu entscheiden. Diese Option muss innerhalb der vorgegebenen Zeitspanne wahrgenommen werden. Wie lange Sie das Optionsrecht ausüben können, klären wir weiter unten im Blogbeitrag.
Ist ein Optionstarif eine Versicherung?
Ein Optionstarif ist eine private Krankenzusatzversicherung die jeder abschließen kann, der in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) versichert ist. Ein Optionstarif sorgt dafür, dass der Gesundheitszustand, der bei Abschluss des Vertrages bestand, beim Wechsel in die private Krankenversicherung (PKV) gespeichert wird und nicht nochmal abgefragt wird. Ganz so, als würde man ihn "einfrieren". Größtenteils werden Optionstarife von jungen Menschen mit einem guten Gesundheitszustand abgeschlossen, da in diesem Fall eine erneute Gesundheitsprüfung nicht mehr notwendig ist.
Ein Optionstarif bietet keinen Krankenversicherungsschutz und kann somit nicht als Ersatz für eine bestehende PKV oder GKV dienen. Stattdessen garantiert er lediglich den Anspruch, dass man später ohne erneute Gesundheitsprüfung in eine private Krankenvollversicherung (PKV) wechseln kann. Daher ist eine solche Zusatzversicherung nur für Personen sinnvoll, bei denen später eine private Krankenvollversicherung (PKV) möglich und wahrscheinlich ist.
Für welche Personengruppen ist ein Optionstarif sinnvoll?
Grundsätzlich ist ein Optionstarif für jeden jungen Menschen sinnvoll, da er sich die Option offenhält in der Zukunft von einer besseren medizinischen Versorgung zu profitieren. Außerdem sind junge Menschen in der Regel nicht gesundheitlich vorbelastet und gesund. Das erleichtert einiges.
Für folgende Personengruppe macht ein Optionstarif allerdings besonders Sinn:
- Angestellte, die erwartungsgemäß die Jahresarbeitsentgeltgrenze von aktuell 69.300 EURO (Stand 2024) brutto pro Jahr überschreiten
- Beamte in Ausbildung können eine private Krankenversicherung unmittelbar nach ihrer Verbeamtung abschließen und ohne erneute Gesundheitsprüfung in die PKV wechseln.
- Selbstständige können zwar sofort in eine private Krankenversicherung wechseln, doch sie sollten sich am oben genannten Einkommenslimit orientieren.
- Freiwillig gesetzliche Versicherte, die sich die Option offenhalten in die private Krankenversicherung zu wechseln
- Studierende, die das Ziel haben, später eine Beamtenlaufbahn einzuschlagen, beispielsweise als Lehrer.
- Studierende von IT und naturwissenschaftlichen Studiengängen
Wie viel kostet ein Optionstarif?
Die Kosten für den Optionstarif ohne weitere Versicherung starten je nach Unternehmen und Einstiegsalter ab 6 Euro pro Monat (z.B. Deutscher Ring / Signal Iduna – Kinder nur 3 Euro). Einige Unternehmen strukturieren ihre Beiträge altersabhängig.
Zusammenfassend ist ein Optionstarif eine kostengünstige und nützliche Option, um sich langfristige Entscheidungsfreiheiten zu sichern!
Können freiwillig gesetzlich Versicherte ebenfalls Optionstarife abschließen?
Die meisten privaten Versicherer bieten die Optionstarife nur gesetzlich pflichtversicherten Personen an. Allerdings gibt es auch Ausnahmen auf dem Markt, wie beispielsweise die Barmenia, Signal Iduna oder die R+V Versicherung. Bei den genannten Anbietern können Sie den Optionstarif auch als freiwillig gesetzlich Versicherter abschließen.
Wie sinnvoll sind Optionstarife in Kombination mit Zusatzversicherungen?
Es kann vorteilhaft sein, eine Krankenzusatzversicherung mit einem Optionstarif zu kombinieren. Wenn man später in die private Krankenversicherung wechselt, wird der Zusatztarif beendet und die angesammelten Altersrückstellungen bei Ihrer zukünftigen PKV angerechnet.
Wenn Sie den Optionstarif in Kombination mit einer privaten Krankenzusatzversicherung abschließen, genießen Sie bereits bei Vertragsabschluss die Vorteile eines Privatpatienten. Sie erhalten je nach Tarif eine bessere medizinische Versorgung im Krankenhaus (stationäre Krankenzusatzversicherung), schnellere Termine beim Hausarzt (ambulante Krankenzusatzversicherung), oder eine bessere Behandlung sowie bessere Materialien beim Zahnarzt (private Zahnzusatzversicherung). Teilweise bieten die Versicherer für eine Kombinationsversicherung auch günstigere Beiträge an.
Ein anderer Pluspunkt der Kombi: Abhängig vom Anbieter werden die Zeiten, in denen keine Leistungen aus der Zusatzversicherung in Anspruch genommen wurden, auf die PKV Versichertenzeit angerechnet. Wenn Sie zum Beispiel ein Jahr lang nichts aus der Zusatzversicherung in Anspruch genommen haben, erhalten Sie von Anfang an einen Monatsbeitrag als Beitragsrückzahlung von Ihrem PKV Anbieter zurück (sogenannte Beitragsrückerstattung). Sollten Sie auch im zweiten Jahr keine Rechnungen einreichen, erhalten Sie eine höhere Beitragsrückerstattung als im Vorjahr. Ja nach Anbieter können Sie Ihre Beitragsrückerstattung auf bis zu über 1.000 Euro ausbauen. Alleine dieser Vorteil kann die anfänglichen Zusatzkosten einer Krankenzusatzversicherung vollständig ausgleichen.
Kombination aus Zusatzversicherung und Optionsversicherung - Ein Praxisbeispiel
Ein 30 jähriger Unternehmer schließt einen Optionstarif inklusive Chefarztbehandlung/Wahlarzt im Krankenhaus, sowie Anspruch auf Zweibettzimmer und Privatpatientenstatus bei ambulanten Operationen, ab. Die Kosten belaufen sich auf circa 15 Euro pro Monat, was einer Gesamtsumme von 540 Euro über die nächsten drei Jahre entspricht.
Nach drei Jahren wechselt der Unternehmer in die PKV. Im ersten Versicherungsjahr nimmt er keine Leistungen in Anspruch und lässt sich keine Gelder von der PKV auszahlen. Von seinem Anbieter erhält der Unternehmer eine Beitragsrückerstattung in Höhe von zwei Monatsbeiträgen à 500 Euro, also 1.000 Euro.
Alleine durch die sofortige Beitragsrückerstattung im ersten Versicherungsjahr hat sich der Unternehmer die Kosten für die Krankenzusatzversicherung gespart und weitere 460 Euro mehr auf seinem Konto.
Abschließend kann man sagen, dass es sich trotz der Tatsache, dass man die Zusatzversicherung in den Jahren vor dem Wechsel zur PKV nicht einmal genutzt hat, gelohnt hat. Falls es jedoch in dieser Zeit zu einem Krankenhausaufenthalt gekommen wäre, wäre es noch vorteilhafter gewesen, da der Unternehmer die Behandlung auf Privatpatientenniveau erhalten hätte und zusätzliche Kosten im Krankenhaus erstattet worden wären.
Wie lange kann man die Optionen eines Optionstarifs nutzen?
Die Mehrzahl der Optionstarife ist auf eine bestimmte Anzahl an Versicherungs- oder Kalenderjahren begrenzt (z. B. 5 oder 10 Jahre). Wenn die Pflicht zur GKV-Mitgliedschaft endet, muss die Option in der Regel innerhalb eines knappen Zeitraums (normalerweise zwischen 6 und 12 Monate) ausgeübt werden, andernfalls verfällt sie. Manchmal gibt es auch eine Obergrenze für das Alter (z. B. 45 oder 50 Jahre) bis zu dem die Option genutzt werden muss. Wird die Frist versäumt, gehen die Vorteile verloren und es gelten die allgemein üblichen Bedingungen für einen Versicherungsvertrag.
Lohnt sich ein Optionstarif, wenn Sie bereits Privatversichert sind?
Mit einem zusätzlichen geringen Beitrag können Sie in Ihrer privaten Krankenversicherung eine weitere Kategorie von Optionstarifen in Anspruch nehmen, die Ihnen ohne Risiko, Wartezeiten oder Leistungsausschlüsse ermöglicht, in einen leistungsstärkeren Tarif zu wechseln.
- Hallesche: Mit dem Optionstarif der Halleschen können Sie nach den ersten drei oder auch nach den ersten fünf vollen Versicherungsjahren in einen höherwertigen Versicherungstarif wechseln.
- Universa: Die Universa bietet mit Ihrem Optionstarif das umfangreichste Wechselmodell am ganzen Markt. Kein Anbieter lässt so viele unterschiedliche Variationsmöglichkeiten zu wie du Universa.
- R+V: Nach fünf, zehn und fünfzehn Jahren Versicherungszeit bis zum Alter von 50 Jahren können Kunden bei R+V Agil in einen Tarif mit höherem Versicherungsschutz wechseln. Eine Besonderheit besteht darin, dass bei berufsbedingter Entsendung ins Ausland ein Wechsel in den AGIL premium Tarif möglich ist. Außerdem können Sie Ihren Selbstbehalt bis zum 50. Lebensjahr reduzieren lassen.
Andere Unternehmen wie die Barmenia integrieren diese Art von Optionsrechten direkt in ihre Tarife (ein Upgrade ist beispielsweise nach 3, 5 oder 7 Jahren möglich). Insbesondere die Universa hebt sich hier hervor, da sie ohne zusätzliche Gebühren das umfassendste Tarifwechselrecht in mehr als 200 möglichen Tarifen anbietet.
Wenn Sie die Möglichkeit haben, ist es ratsam, dass Sie dazu passende Optionszeitpunkte in Ihrem Kalender markieren. Denken Sie daran, dass Sie die Option nur schriftlich vor dem entsprechenden Ablaufdatum beantragen können! Einige Gesellschaften werden Sie möglicherweise an die Optionstermine erinnern (z.B. Hallesche), aber man sollte nicht darauf vertrauen. Unternehmen wie die SDK gehen sogar so weit zu überprüfen, ob Sie vorher schon einmal die Möglichkeit hatten, um die Option auszuüben und verweigern Ihnen den Wechsel, wenn Sie diese Möglichkeit verpasst haben.
Fazit
Wenn Sie sich für eine private Krankenversicherung interessieren, aber nicht wollen, dass Ihr Gesundheitszustand wieder geprüft wird, dann ist eine Anwartschaftsversicherung die intelligenteste Option. Mit einer Anwartschaftsversicherung können Sie ohne erneute Gesundheitsprüfung in die private Krankenversicherung wechseln und sparen Sie sich so viel Zeit und Geld.