Recht durchsetzen ohne finanzielle Sorgen: Wie eine Private Rechtsschutzversicherung Ihnen helfen kann
Zusammenfassung
In Deutschland gibt es jedes Jahr 2,5 Millionen Prozesse vor deutschen Zivilgerichten. Fast 60 Prozent der Deutschen waren schon einmal in rechtliche Auseinandersetzungen verwickelt. Wenn man jedoch sein Recht vor Gericht durchsetzen möchte, muss man mit erheblichen Verfahrenskosten rechnen.
Die Kosten für das Gericht sind ein Teil der gesamten Prozesskosten und beinhalten auch die Anwaltskosten außerhalb des Gerichtsverfahrens. Die Gebühren für die Tätigkeit des Gerichts sowie die Auslagen fallen ebenfalls unter diese Gerichtskosten.
- 71 Prozent aller Bürger in Deutschland entscheiden sich aus Furcht vor den finanziellen Belastungen eines rechtlichen Streits dagegen, ihre eigenen Rechte einzufordern
- Eine steigende Anzahl an Rechtsstreitigkeiten und wachsende Gebühren führen dazu, dass eine immer größere Zahl von Deutschen eine Versicherung zum Schutz ihrer rechtlichen Interessen abschließt.
- Ihr Vertrag sollte die Folgeereignistheorie als auslösenden Faktor für einen Schaden abdecken
- Eine Rechtsschutzversicherung übernimmt die anfallenden Anwalts und Gerichtskosten in einem Rechtsstreit
- Es gibt verschiedene Leistungsbausteine zur Auswahl, einschließlich Privat-, Berufs-, Wohn- und Verkehrsrechtsschutz
Die Deutschen sind besorgt über die hohen Gebühren für Gerichtsverfahren
Laut Untersuchungen des Gesamtverbands der deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) verzichten 71 Prozent aller Deutschen aus Furcht vor den mit einem Rechtsstreit verbundenen Kosten darauf, ihre ihnen zustehenden Rechte einzufordern. Während 66 Prozent der mindestens 60 Jahre alten Menschen es vermeiden würden, einen Anwalt zu konsultieren, liegt dieser Prozentsatz bei den bis zu 29-Jährigen sogar bei beeindruckenden 81 Prozent. Allerdings haben etwa 40 Prozent aller Deutschen eine Rechtsschutzversicherung abgeschlossen, die die Verfahrenskosten in rechtlichen Auseinandersetzungen übernimmt.
Für wen ist eine Rechtsschutzversicherung sinnvoll?
Eine private Rechtsschutzversicherung bietet Sicherheit bei rechtlichen Streitigkeiten und kann Ihnen so unerwartete Kosten ersparen. Mit einer solchen Versicherung im Rücken können Sie Ihrer Versicherung ganz einfach den Fall schildern, woraufhin meist schnell und unkompliziert die Kostenzusage und eine Anwaltsempfehlung erfolgt. Nicht nur für die eigene Familie, sondern auch für Berufstätige und andere Personengruppen, ist eine private Rechtsschutzversicherung daher sehr empfehlenswert.
Rechtsschutz für Arbeitnehmer
Für manche Personengruppen besteht ein erhöhtes Risiko, in einen Rechtsstreit verwickelt zu werden - insbesondere Ärzte, die ein Angestelltenverhältnis eingehen. Auch bei anderen Berufsgruppen, die nicht als so gefährdet gelten, kann es zu Rechtsstreitigkeiten kommen, die aus Konflikten bezüglich der Arbeitszeiten oder ungerechtfertigter Abmahnungen resultieren.
Rechtsschutz für Vermieter
Wer eine Wohnung privat vermietet, ist in einem Mietverhältnis. In solchen Situationen können zwischen Mieter und Vermieter Streitigkeiten entstehen, wie zum Beispiel eine falsche Nebenkostenabrechnung oder eine Verweigerung der Mietzahlung. Diese Konflikte können zu kostenintensiven Verfahren vor Gericht führen.
Der Vermieterrechtsschutz bietet Schutz für Vermieter und Eigentümer von Immobilien. Dieser Schutz deckt Auseinandersetzungen in Bezug auf Mieten und Kautionen ab, aber auch andere Themen im Zusammenhang mit der Vermietung von Immobilien.
Rechtsschutz für Vielfahrer
Als Autofahrer, Fußgänger oder Radfahrer kann jeder in ein Verkehrsdelikt verwickelt sein. Meist folgt auf den Unfall im Straßenverkehr der nächste Konflikt - vor Gericht. In Deutschland gibt es jedes Jahr hunderttausende Fälle, in denen Richter entscheiden, wer an dem Verkehrsdelikt schuld ist.
Der Verkehrsrechtsschutz deckt Streitigkeiten im Zusammenhang mit dem eigenen Auto und der Teilnahme am Straßenverkehr ab. Jedes Familienmitglied ist durch den Verkehrsrechtsschutz versichert, und das gleichzeitig.
Versichert sind unter anderem:
- Rechtsbeistand bei Unfällen (insb. Schuldfragen, Schmerzensgeldanforderungen, Schadensersatzansprüche)
- Rechtsschutz beim Autokauf (insb. Garantiefälle und Reparaturen)
- Rechtsschutz bei Ordnungswidrigkeiten und Verwaltungsrecht (entzogener Führerschein, ungerechtfertigte Bußgeldbescheide)
- Erweiterter Strafrechtsschutz (insb. bei fahrlässiger Körperverletzung)
Worüber Streiten die Deutschen am häufigsten?
Im Jahr 2020 hat die Roland Rechtsschutz mehr als 414.000 Rechtsschutzfälle bezahlt. Auch während Corona konnte man feststellen, dass die Meldungen an Versicherer zugenommen haben. Die größten Konflikte entstanden durch Rechtsstreitigkeiten rund um Verträge und den Verkehr.
In der Auswertung aus den Jahren 2013 - 2019 wird deutlich, dass vorallem Streitigkeiten aus dem Wohnrecht die häufigsten Ursachen für Klagen sind. An zweiter Stelle stehen Streitigkeiten mit anderen Verkehrsteilnehmern und auf Platz drei Vertragsstreitigkeiten. Streitigkeiten zum Baurecht gab es nur sehr selten, was unter anderem damit zusammenhängt, dass es fast keine Versicherer gibt, die diesen Bereich versichern möchten. Die Kosten für einen Rechtsstreit in Bausachen sind gleichzeitig so hoch, dass dies für den Großteil der Verbraucher keine Option darstellt.
Was kostet ein Rechtsstreit?
In der Regel richtet sich die Kosten einer Rechtsstreits nach dem Streitwert. Der Streitwert ist der Betrag, um den in einem Rechtsstreit gestritten wird. Als Beispiel: Wenn die Gegenseite Ihnen noch 2.500 € aus einem Kaufvertrag über ein Fahrrad schuldet, dann ist dieser Betrag gleichzeitig der Streitwert.
Der Streitwert beeinflusst die Höhe der anwaltlichen und gerichtlichen Gebühren und somit das Kostenrisiko im Fall eines ungünstigen Urteils. Je höher der Streitwert ist, desto höher ist auch die Kostenbelastung.
Die genau Höhe der Gerichtskosten können Sie über unseren Gerichtskostenrechner berechnen.
Welche Kosten übernimmt die Privatrechtsschutz?
Die private Rechtsschutzversicherung übernimmt in der Regel die Kosten für einen Rechtsstreit, wenn Sie vor Gericht gegen eine andere Person oder ein Unternehmen klagen. Sie zahlt auch die Kosten für einen Anwalt und die Kosten vor Gericht, falls Sie verklagt werden.
Der Privatrechtsschutz versichert in der Regel die folgenden Kosten:
- Anwaltskosten im Rahmen der gesetzlichen Gebührenordnung nach RVG
- Gerichtskosten sowie Kosten für Gerichtsvollzieher
- Kosten für Sachverständige und Zeugen
- Kosten der Gegenseite, zu deren Erstattung Sie verpflichtet sind
- Kautionsstellung bei Strafsachen
- Verfahren im Ausland: Übersetzungen (notwendiger Unterlagen) und Kautionsstellung bei Strafsachen bis zur im Vertrag geregelten Versicherungssumme Leistungen im Rechtsschutz
Der Privatrechtsschutz bietet, abhängig vom Tarif, neben der Kostenübernahme des Rechtsstreits auch zusätzliche Leistungen wie zum Beispiel:
- eine telefonische Erstberatung durch einen Rechtsanwalt
- die Kostenübernahme in Mediationsverfahren (außergerichtliche Einigung)
Des Weiteren sind Streitigkeiten in europäischen Ländern und den Anliegerstaaten des Mittelmeers versichert. Einige Versicherer stellen außerdem auf Madeira und den Kanarischen Inseln Leistungen zur Verfügung.
Werden alle Bereiche von einer Rechtsschutzversicherung abgedeckt?
Eine private Rechtsschutzversicherung schützt den Versicherten vor den Ausgaben, die bei einer rechtlichen Auseinandersetzung anfallen. Dies kann sich auf verschiedene Situationen beziehen, darunter Erbschaftsangelegenheiten, Konflikte mit dem Arbeitgeber oder einen Verkehrsunfall.
Wer jedoch denkt, dass die private Rechtsschutzversicherung alle Ausgaben für alle Streitigkeiten versichert, täuscht sich. Das merken viele Kunden erst, wenn die Rechtsschutzversicherung die Zahlung verweigert. Deswegen sollten Versicherte vor einem Rechtsfall wissen, was die Versicherung übernimmt und wann sie die Kosten nicht abdeckt.
Bei folgenden Streitthemen haben Sie in der Regel nur eingeschränkte Leistungen oder gar keinen Versicherungsschutz über Ihren Tarif:
- Scheidungen
- bei Erbstreitigkeiten und erbrechtlichen Auseinandersetzungen
- Streitigkeiten, die mit dem Hausbau zusammenhängen
- Beim Kauf eines Grundstücks
- Streitigkeiten in Verbindung mit der Baufinanzierung
- Für spekulative Kapitalanlagen, Spiel und Wettverträge
- Bei Streitigkeiten rund um das Thema Geldanlage
- Unterhaltsstreitigkeiten
- Urheberrechtsverstöße
- Sozialrecht
Die Frage nach dem Umfang der privaten Rechtsschutzversicherung im Bereich des Strafrechts ist besonders schwierig zu beantworten, da nur sehr wenige Tarife überhaupt einen solchen Versicherungsschutz anbieten. Normalerweise begrenzt sich der Versicherungsschutz auf Verstöße, aber Verbrechen gemäß § 12 Abs. 1 des Strafgesetzbuchs (StGB) sind nicht versichert.
Besteht mit einem Rechtsschutz sofort Versicherungsschutz?
Bevor die Versicherung im Rahmen des Versicherungsschutzes leistet, muss der Versicherungsnehmer erst eine bestimmte Zeitspanne abwarten, die als Schonfrist oder Wartezeit bezeichnet wird. Innerhalb der Wartezeit werden keine Leistungen durch die Versicherung erbracht.
Die Wartezeit kann zwischen den unterschiedlichen Anbietern variieren. Drei Monate Wartezeit werden in der Regel als Standard angesehen. Einige Tarife verzichten jedoch ganz auf die Wartezeit – hier sollte man die Bedingungen aber gründlich prüfen.
Profitipp: Unter bestimmten Voraussetzungen besteht die Möglichkeit, eine Verkehrsrechtsschutzversicherung rückwirkend abzuschließen, ohne eine Wartezeit. In solchen Fällen muss der Kunde für einen Zeitraum von mindestens zwei Jahren erhöhte Beiträgen bezahlen.
Wenn Sie sich für einen Wechsel zu einem anderen Anbieter entscheiden, sollten Sie prüfen, ob eine erneute Wartezeit anfällt. Viele Versicherer verzichten aber auf eine erneute Wartezeit, wenn Sie vorher bereits versichert waren.
Sind alle Familienmitglieder in einem privaten Rechtsschutz mitversichert?
Die allgemeine Rechtsstellung von mitversicherten Personen wird in Paragraf §15 der „Allgemeinen Bedingungen der privaten Rechtsschutzversicherung (ARB)“ erklärt.
Über einen Privatrechtsschutz sind in der Regel alle Familienmitglieder, die zu einem Haushalt gehören, versichert.
„Mitversichert sind die minderjährigen und die unverheirateten, nicht in einer eingetragenen oder sonstigen Lebenspartnerschaft, i.S.d. § 3 Abs. 4 b) lebenden volljährigen Kinder bis zur Vollendung des 25. Lebensjahres, letztere jedoch längstens bis zu dem Zeitpunkt, in dem sie erstmalig eine auf Dauer angelegte berufliche Tätigkeit ausüben und hierfür ein leistungsbezogenes Entgelt erhalten.“
Der Personenkreis, der versichert wird, lässt sich gegen einen zusätzlichen Beitrag bei den meisten Versicherungsgesellschaften erweitern.
In welchen Situationen sind Sie im privaten Rechtsschutz versichert?
Privater Bereich im Vertrags- und Sachenrecht
- Ihr neu gekauftes Bett weist Mängel auf und Sie streiten sich mit dem Möbelhaus um die Kosten der Mängelbeseitigung
- Sie buchen privat eine Urlaubsreise und erhalten statt einer 5-Sterne-Unterkunft nur ein drei Sterne Hotel. Den vollen Preis für das hochpreisige Hotel haben Sie trotzdem bezahlt.
- Sie sind verärgert, da der Online-Shop, bei dem Sie einen Pullover bestellt haben, die falsche Farbe liefert. Der Anbieter lehnt es jedoch ab, die Ware nach Ihrem Hinweis zurückzunehmen.
Steuer Rechtsschutz
- Sie geraten in einen Konflikt mit dem Finanzamt, da dieses die Anerkennung von Werbungskosten ablehnt.
- Sie bekommen Ihren Einkommensteuerbescheid und müssen mehr bezahlen, als sie erwartet hatten. Sie glauben, dass das Finanzamt einen Fehler bei der Berechnung gemacht hat und legen deshalb Widerspruch ein. Der Fall wird schließlich vor Gericht verhandelt.
Opfer Rechtsschutz
Sie werden das Ziel einer gewalttätigen Handlung. Die Staatsanwaltschaft erhebt Anklage und Sie erscheinen als Nebenkläger, um eine Entschädigung und/oder Schadensersatz zu verlangen.
Verwaltungsrechtsschutz
Ihr Sohn erhält zu Unrecht einen Schulverweis. Sie gehen juristisch dagegen vor.
Schadensersatz Rechtsschutz
Es kam zu einem Unfall im Fitness-Studio, weil eines der Sportgeräte nicht ordnungsgemäß aufgestellt war. Daraufhin fordern Sie von der Betreiberin Schmerzensgeld.
Sozial Rechtsschutz
Auf Empfehlung Ihres Arztes stellen Sie eine Anfrage an Ihre gesetzliche Krankenversicherung, um eine Kur zu beantragen. Diese wurde jedoch abgelehnt. Deshalb klagen Sie, um die Genehmigung zu erhalten.
Rechtsschutz bei Ordnungswidrigkeiten
Sie haben ein Bußgeld wegen einer Ordnungswidrigkeit. Sie möchten dagegen Vorgehen.
Schadensersatz- und Schmerzensgeldansprüche
Sie betreten ein Kaufhaus in dem gerade renoviert wird. Die Baustelle ist nicht ausreichend gesichert und ein Stück Deckenaufhängung fällt auf Ihre Schulter, wodurch Sie sich das Schlüsselbein brechen. Sie fallen 6 Wochen in der Arbeit aus haben weiterhin leichte Schmerzen in der Schulter.
Verkehrsbereich
Der Verkehrsrechtsschutz bietet Schutz bei juristischen Auseinandersetzungen im Zusammenhang mit dem Verkehr. Sie sind als Fußgänger, Radfahrer, Autofahrer und Beifahrer versichert.
Rechtsschutz bei Unfällen
Ein anderer Verkehrsteilnehmer hat Ihnen die Vorfahrt genommen und ist Ihnen in Ihr Auto gefahren. Der Schädiger behauptet unschuldig zu sein.
Streitigkeiten mit dem Autohändler
Der Autohändler verkauft Ihnen ein Auto. Bei Übergabe sind Ihnen keine Mängel am Fahrzeug bekannt. Als Sie mit dem Auto nach Hause fahren, fällt Ihnen auf, dass das Getriebe kaputt ist.
Straftaten im Straßenverkehr
Sie fahren mit mehr als 1,6 Promille mit Ihrem Auto. Die Polizei hält Sie auf und nimmt Ihnen den Führerschein und ordnet eine MPU an. Sie wollen juristisch dagegen Vorgehen.
Ordnungswidrigkeiten im Straßenverkehr
Sie sind zu schnell mit dem Auto unterwegs und werden geblitzt. Sie legen Widerspruch gegen den Blitzerbescheid ein.
Rechtsschutz als Vermieter
Der Vermieterrechtsschutz schützt sowohl Vermieter als auch Eigentümer von Immobilien vor den finanziellen Belastungen, die durch Rechtsstreitigkeiten entstehen können. Solche Auseinandersetzungen werden dank dieses Schutzes sowohl rechtlich als auch finanziell abgedeckt.
Rechtsschutz als Mieter
Mieter sind durch den Wohnrechtsschutz versichert. Häufig als Mietrechtsschutz bezeichnet, bietet dieser eine Absicherung in Situationen wie zum Beispiel:
- Einspruch gegen Mieterhöhungen
- Einspruch gegen Eigenbedarfskündigungen
- Streitigkeiten über die hinterlegte Kaution
- Streitigkeiten zur Nebenkostenabrechnung
- Auseinandersetzungen mit Nachbarn (zum Beispiel wegen Lärmbelästigung)
Beruflicher Bereich
Der Berufsrechtsschutz bietet Arbeitnehmern Schutz bei Auseinandersetzungen mit dem Arbeitgeber. Dieser Baustein, der auch als Arbeitsrechtsschutz bezeichnet wird, leistet in folgenden Situationen:
- Streitigkeiten mit der Berufsgenossenschaft
- Einfordern eines Arbeitszeugnisses oder Einspruch gegen ein zu negativ formuliertes Zeugnis
- Zahlungsaufforderungen wegen ausstehender Gehälter
- Ungerechtfertigte Abmahnungen
- Ungerechtfertigte Kündigung
- Streitigkeiten mit Behörden oder Ämtern (bspw. Disziplinarverfahren, Arbeitsunfall wird nicht anerkannt)
- keine Anerkennung eines Arbeitsunfalls durch die Berufsgenossenschaft
- Disziplinarverfahren gegen Beamte
Ist der Umfang einer Rechtsschutzversicherung individuell wählbar?
Die Rechtsschutzversicherung ist ein kompliziertes, weitreichendes und völlig individuelles Thema. Abhängig vom Anbieter können bestimmte Risiken und Leistungen einzeln versichert werden, oder Sie entscheiden sich für komplette Pakete. Die wählbaren Einzelbausteine sind in der Regel bei den meisten Tarifen gleich aufgebaut und lassen sich in folgende Komponenten einteilen:
- Privatrechtsschutz
- Berufsrechtsschutz
- Verkehrsrechtsschutz
- Mietrechtsschutz
- Vermieterrechtsschutz
- Strafrechtsschutz
- Internetrechtsschutz
Darüber hinaus gibt es noch weitere spezielle Rechtsschutzversicherungen, die Sie privat abschließen können:
- Bauherrn Rechtsschutz
- Manager/ Unternehmensleiter Rechtsschutz
- Vermögensschaden Rechtsschutz
Gibt es eine Selbstbeteiligung in der privaten Rechtsschutzversicherung?
Der Anteil, der vom Versicherungsnehmer bei jedem Rechtsschutzfall selbst getragen werden muss, heißt Selbstbeteiligung. Wie hoch Ihre Selbstbeteiligung ist, können Sie aus Ihrem Versicherungsschein herauslesen, oder im Angebot selbst auswählen. Sie entscheiden, ob Sie einen Tarif ohne Selbstbehalt, mit 150 Euro oder 300 Euro Selbstbeteiligung je Rechtsschutzfall abschließen möchten. Um Ihr Einsparpotenzial voll auszuschöpfen, empfehlen wir eine jährliche Zahlungsweise sowie eine Selbstbeteiligung zwischen mindestens 150 Euro oder 300 Euro.
Können Sie den Anwalt im Rechtsstreit frei wählen?
Ja, Sie haben die absolute Freiheit bei der Auswahl Ihres Rechtsbeistands, denn sowohl die Bundesrechtsanwaltsverordnung als auch das Versicherungsvertragsgesetz sehen dies vor. Ihre Rechtsschutzversicherung kann Ihnen lediglich einen Rechtsanwalt empfehlen.
Der Vorteil wenn man der Anwaltsempfehlung der Versicherung folgt ist, dass Sie sich nicht mehr selber umständlich auf die Suche nach dem passenden Rechtsbeistand machen müssen. Außerdem kann die Versicherungsgesellschaft auf die Erfahrungen anderer Versicherter zurückgreifen, wenn es um die Entscheidungsfindung geht.
Wenn Sie sich für den vorgeschlagenen Anwalt entscheiden, können Sie eventuell von einer niedrigeren Selbstbeteiligung profitieren. Wenn Sie sich für einen anderen Anwalt entscheiden, wird Ihr Versicherungsschutz dadurch nicht beeinträchtigt.
Bei der Auswahl eines Anwalts ist es wichtig, dass er erfahren im jeweiligen Rechtsgebiet ist, für das Sie ihn beauftragen. Dadurch wird garantiert, dass Ihr Anwalt Sie bei Ihrem Anliegen fachkundig unterstützt.
Was kostet eine private Rechtsschutzversicherung?
Eine gute Rechtsschutzversicherung für Singles ist schon ab ungefähr 16 Euro im Monat erhältlich. Die genauen Kosten einer Rechtsschutzversicherung sind jedoch immer von der persönlichen Lebenssituation und dem Leistungsumfang des Tarifs abhängig. Ein guter Versicherungsschutz beginnt in der Regel ab 16 Euro im Monat für einen Single. Dann haben Sie aber auch kundenfreundliche Versicherungsbedingungen und Versicherungsschutz, wenn es drauf ankommt.
Die Kosten für einen Tarif werden durch verschiedene Faktoren beeinflusst:
- Leistungsumfang
- Wohnort des Versicherungsnehmers
- Gewählte Bausteine im Versicherungsschutz
- Höhe der Selbstbeteiligung
- Die gewählte Zahlweise
- Versicherter Personenkreis (Single oder Familie)
Fazit
Eine Rechtsschutzversicherung ist eine sinnvolle Absicherung, weil sich ein Rechtsstreit nicht planen lässt. In einem Rechtsstreit gibt es immer zwei unterschiedliche Parteien und Meinungen - da ist es schwer vorherzusagen, wie der Streit ausgehen wird. Mit einer Rechtsschutzversicherung sind Sie auf der sicheren Seite: Sollten Sie gegen eine andere Person oder Organisation vor Gericht ziehen müssen, übernimmt die Versicherung die Kosten für Ihren Anwalt. So können Sie sich ganz auf Ihren Fall konzentrieren und müssen sich keine Sorgen um die hohen Anwaltskosten machen. Darüber hinaus hilft Ihnen die Rechtsschutzversicherung dabei, Ihr Recht durchzusetzen: Wenn Sie zum Beispiel einen Vertrag gekündigt haben und der andere Vertragspartner nicht bereit ist, den Vertrag zu beenden, kann Ihr Anwalt gegen den Vertragspartner vorgehen und so dafür sorgen, dass Sie aus dem Vertrag entlassen werden.
Wenn Sie sich für eine Rechtsschutzversicherung interessieren, beantworten wir gerne Ihre Fragen und beraten Sie gerne, um den passenden Tarif für Sie zu finden.